Neues Wiener Tagblatt - Russische Gebietsgewinne: Ukrainische Armee meldet "schwierige" Kämpfe

Russische Gebietsgewinne: Ukrainische Armee meldet "schwierige" Kämpfe
Russische Gebietsgewinne: Ukrainische Armee meldet "schwierige" Kämpfe / Foto: Genya SAVILOV - AFP

Russische Gebietsgewinne: Ukrainische Armee meldet "schwierige" Kämpfe

Angesichts russischer Gebietsgewinne in der Ostukraine hat die ukrainische Armee "schwierige" Kämpfe gemeldet. "Die Situation ist schwierig und dynamisch", erklärte die Armee am Dienstag. Das Militär hatte zuvor Gefechte in der Nähe des Dorfes Kutscheriw Jar in der ostukrainischen Region Donezk gemeldet. In dem der Armee nahestehenden Online-Portal "DeepState" hieß es, russische Soldaten seien innerhalb eines Tages um etwa zehn Kilometer weiter nach Norden vorgerückt.

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Eine von "DeepState" veröffentlichte Karte von der Front zeigt einen Korridor, der nun unter russischer Kontrolle ist und somit die Garnisonsstadt Dobropillja angreifbar macht. Auch die umkämpfte und zerstörte Industriestadt Kostjantiniwka ist durch das russische Vorrücken bedroht. Die Stadt ist eines der letzten großen städtischen Gebiete in der Region Donezk, das noch unter der Kontrolle der Ukraine steht.

Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War erklärte, russische "Sabotage- und Aufklärungstrupps" seien in Gebiete in der Nähe von Dobropillja eingedrungen. Es sei jedoch noch zu früh, um die Tragweite des russischen Durchbruchs einzuschätzen.

Das Vorrücken der russischen Armee erfolgt kurz vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska am Freitag zu Beratungen über den Ukraine-Krieg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nicht eingeladen. Gespräche über eine Waffenruhe in dem seit dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg waren bislang gescheitert.

Moskau verlangt von Kiew, die vier von Russland teilweise besetzten ostukrainischen Regionen Saporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson sowie die von Russland annektierte Halbinsel Krim vollständig abzutreten und zudem auf westliche Militärhilfe und einen Nato-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine weist diese Forderungen als unannehmbar zurück.

A.P.Seidl--NWT