Nach Messerangriff: SPD-Politikerin Stalzer als Bürgermeisterin in Herdecke vereidigt
Knapp einen Monat nach dem lebensbedrohlichen Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist die 57-Jährige am Dienstag in ihr Amt eingeführt worden. Die Vereidigung erfolgte während einer Sitzung des Stadtrats, wie die nordrhein-westfälische Stadt mitteilte. Stalzer soll Anfang Oktober von ihrer Adoptivtochter niedergestochen worden sein, gegen die 17-Jährige gibt es einen Haftbefehl.
Die SPD-Politikerin selbst hatte Ende Oktober dem "Kölner Stadt-Anzeiger" gesagt, sie sei wieder so weit genesen, dass sie ihr Amt wie geplant antreten könne. "Ich habe einen klaren Auftrag der Wählerinnen und Wähler und werde diesen Auftrag annehmen", erklärte sie gegenüber der Zeitung. Dank der "sehr guten Erstversorgung und der sehr guten Versorgung in der Klinik" sei sie schnell genesen.
Der Messerangriff soll sich in Stalzers Wohnhaus ereignet haben. Rettungskräfte fanden die 57-Jährige dort mit "mehreren Messerstichen" verletzt und nicht ansprechbar. In einer Vernehmung belastete Stalzer dann ihre Adoptivtochter.
Stalzer hatte am 28. September die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Herdecke gewonnen. Sie ist Rechtsanwältin und saß bereits vor der Kommunalwahl im Herdecker Stadtrat.
Die offizielle Amtszeit Stalzers begann bereits am Samstag. Sie übernahm die Leitung von rund 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Vorsitz im Stadtrat.
H.Moser--NWT