"Ein normaler Arbeitstag": Kanzler arbeitet auch an 70. Geburtstag
An seinem 70. Geburtstag am Dienstag will sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ganz seinem Regierungsamt widmen. "Ich bin dankbar, dass ich fit und gesund bin und mich voll auf die Aufgabe als Bundeskanzler konzentrieren kann", erklärte Merz am Montag in Berlin. "So werde ich es auch am 11. November halten, der für mich ein normaler Arbeitstag ist." Als "Familienmensch" freue er sich darauf, "den Abend mit meiner Frau, den Kindern und Enkelkindern zu verbringen und den Geburtstag zu feiern".
Der Kanzler machte klar, dass der runde Geburtstag für ihn keine größere Bedeutung habe. "Ein großer Vorteil des Alters ist es, dass man gelassener wird und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen lernt", erklärte Merz. "Es liegt mir nicht, ein großes Aufhebens um meinen Geburtstag zu machen."
Merz ist der zehnte Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik - und seit Jahrzehnten der älteste. Nur der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer amtierte nach Erreichen der 70-Jahr-Marke: Bei seiner ersten Wahl 1949 war er sogar schon 73 Jahre alt. Adenauers acht direkte Nachfolger schieden aus dem Amt, bevor sie 70 Jahre alt waren. Merz war bei Amtsantritt als Kanzler 69 Jahre alt.
Merz' Sprecher Stefan Kornelius wies am Montag darauf hin, dass der Kanzler an seinem Geburtstag an einer Sitzung der Unions-Bundestagsfraktion teilnehme. Zudem habe er einen öffentlichen Termin und sehr viele internen Termine.
Auf die Frage eines Journalisten, ob der Kanzler in seinen Geburtstag reinfeiern werde, antwortete Kornelius: "Ich glaub, ab einem gewissen Alter wächst man aus diesem Wunsch hineinzufeiern heraus." Merz werde zwar den Montagabend privat mit seiner Frau verbringen, aber nicht hineinfeiern.
Gefragt wurde auch, ob der Bundeskanzler nun Mitglied der Senioren-Union sei. Daraufhin sagte der Regierungssprecher: Merz sei Vorsitzender der CDU Deutschlands, dies "umfasst alle Untergruppierungen der Partei".
Die Senioren-Union ist eine Vereinigung der CDU Deutschland. In sie kann nach eigenen Angaben jeder über 60-Jährige eintreten. CDU-Mitglieder, die über 60 Jahre alt sind, sind aber nicht automatisch Mitglied der Senioren-Union.
O.Thaler--NWT